- Noch vor wirtschaftlichem Wachstum zählen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu den langfristigen TOP-Prioritäten des Managements
- Mittelstand investiert besonders in eigene Produktion oder Versorgung mit Erneuerbaren Energien sowie Energieeffizienz von Gebäuden
- Kosten und Komplexität sind die größten Herausforderungen für Unternehmen
- NORD/LB „Energiewende-Kompass 2024“ erhebt Status und Stimmungsbild im deutschen Mittelstand in puncto Relevanz, Investitionen und Herausforderungen der Energiewende
Die im Auftrag der Bank durchgeführte Studie, bei der zuständige Führungskräfte aus 300 Unternehmen zum Thema Energiewende befragt wurden, zeigt, dass die ökologische Transformation trotz der gegenwärtigen geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten das langfristig wichtigste Leitmotiv für den deutschen Mittelstand ist.
Knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz für sie zu den wichtigsten Zielen zählen. Damit liegt deren Bedeutung sogar noch über der des wirtschaftlichen Wachstums (30 Prozent). Zudem lenken Unternehmen schon heute im Durchschnitt rund ein Viertel ihres Investitionsvolumens in die ökologisch-soziale Transformation.
„Der deutsche Mittelstand wird zur treibenden Kraft der Energiewende“, sagte Jörg Frischholz, CEO der NORD/LB. „Für Unternehmen kann die Transformation zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der Zukunft bedeuten. Mit dieser zunehmenden Bedeutung für Unternehmen und Management erhöhen sich die Investitionen in Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz kontinuierlich. Neben den ökonomischen Vorteilen leistet jedes Unternehmen mit seiner nachhaltigen Transformation einen eigenen ökologischen Beitrag zur Klima- und Energiewende in Deutschland.“
Dabei spielen auf dem Weg zu einer ökologischeren und sozialeren Wirtschaft die Energiethemen für den deutschen Mittelstand eine besonders wichtige Rolle. Für nahezu die Hälfte der befragten Unternehmen hat in diesem Zusammenhang die Reduktion von CO2-Emissionen die höchste Priorität, gefolgt von Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien (44 Prozent).
Um erneuerbare Energien nutzen zu können, haben über 80 Prozent der Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen eingeleitet: Dabei liegt eine der Prioritäten auf der Investition in eine eigene Photovoltaikanlage (42 Prozent). Zudem haben viele Unternehmen Versorgungsverträge mit regionalen Stadtwerken oder Energieversorgern geschlossen, um erneuerbare Energien zu beziehen (37 Prozent) und damit ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
Auch in den nächsten drei Jahren planen die Unternehmen zahlreiche Aktivitäten. So wollen 46 Prozent der befragten Unternehmen Ökostrom über langfristige Verträge beziehen. Jeweils 42 Prozent möchten in eine eigene Photovoltaikanlage investieren und mit Stadtwerken oder Energieversorgern beim Bezug erneuerbarer Energien kooperieren.
Insgesamt sehen die mittelständischen Unternehmen großes Potenzial, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Begünstigt wird dies durch die besonderen Stärken des Mittelstands, die für 43 Prozent der Befragten in seiner hohen Flexibilität und Innovationskraft liegen. Außerdem setzen die Unternehmen vor allem auf die Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und Marktanforderungen (42 Prozent) sowie die schnelle Umsetzung von Projekten (40 Prozent).
Die größte Herausforderung bei der Umsetzung von Strategien zur ökologischen Transformation sehen mittelständische Unternehmen in den hohen Kosten. Diese werden von 40 Prozent der Umfrageteilnehmern als Hemmnis genannt, gefolgt von der Komplexität der Umsetzung (37 Prozent). Damit die Unternehmen auch in Zukunft in die Energiewende investieren können, benötigen die Mittelständler nach eigenen Angaben Unterstützung, wobei staatliche Fördermittel (46 Prozent) sowie technische Beratung und Expertise (42 Prozent) hier am häufigsten genannt wurden.
Gleichzeitig sehen Unternehmen großes Potenzial, um die Energiewende im Mittelstand weiter zu beschleunigen. Die meistgenannten Maßnahmen sind demnach bessere finanzielle Förderprogramme und Anreize. Für 42 Prozent derjenigen Unternehmen, die den aktuellen Stand der Energiewende im Mittelstand als nicht sehr weit fortgeschritten beschreiben, liegt hier ein wirksamer Hebel. Weitere wichtige Ansätze sind zudem der Zugang zu bezahlbaren und zuverlässigen Technologien (37 Prozent) und verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen (35 Prozent).
Mittelstand bei der Umsetzung der Energiewende auf gutem Weg
Insgesamt zeigt der „Energiewende-Kompass“ der NORD/LB, dass der deutsche Mittelstand bei der Umsetzung der Energiewende bereits auf einem guten Weg ist. Knapp 75 Prozent der befragten Unternehmen stufen die Entwicklungen in diesem Bereich als eher oder weit fortgeschritten ein. Gleichzeitig könnte die Umsetzung der Energiewende vor allem durch gezielte finanzielle Förderprogramme und Anreize noch beschleunigt werden.
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Über die Studie
Für den „Energiewende-Kompass 2024“ der NORD/LB wurden im Auftrag der Bank 300 Führungskräfte aus Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland online befragt. Die Zielgruppe umfasst Entscheider aus den Bereichen Geschäftsführung, Finanzen oder Business Development, die in ihrem Bereich für Investitionsentscheidungen in nachhaltige Energie und Energieeffizienz verantwortlich sind. Befragt wurden Führungskräfte aus Unternehmen mit 200 bis 5.000 Beschäftigten. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.
Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist sie Teil der S-Finanz¬gruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Firmenkunden, Spezialfinanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Finanzierung von Gewerbeimmobilien über die Deutsche Hypo, das Kapitalmarktgeschäft, das Verbundgeschäft mit den Sparkassen sowie Privat- und Geschäftskunden einschließlich Private Banking. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg und verfügt über Standorte in Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf und München. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Luxemburg S.A. Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York und Singapur vertreten.