- Leichter Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2024
- Zahl der Beschäftigten ebenfalls rückläufig
- Unternehmen mit optimistischerem Ausblick für 2025
Berücksichtigt man lediglich die Unternehmen, die auch im Vorjahr in der Rangliste vertreten waren, ist das Bild insgesamt etwas positiver. Bei diesen 90 Unternehmen war die Umsatzentwicklung in 2024 mit einem minimalen Rückgang um 0,2 Prozent nahezu stabil. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich in dieser Gruppe lediglich um 1,4 Prozent.
„Im Berichtsjahr 2024 ist die Umsatzentwicklung der großen niedersächsischen Unternehmen recht heterogen verlaufen. Während einige Unternehmen ihre Umsätze erneut ausgebaut haben, konnten sich andere Unternehmen der allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen“, sagte Christoph Dieng, Vorstandsmitglied der NORD/LB anlässlich der Veröffentlichung der Studie. „Mich stimmt aber zuversichtlich, dass wir trotz fehlender konjunktureller Dynamik nahezu eine Seitwärtsbewegung gesehen haben. Wenn nun sukzessive die Konjunktur auch in Niedersachsen wieder anzieht, sollte das mit einer positiven Geschäftsentwicklung der hiesigen Unternehmen einhergehen. Als NORD/LB stehen wir natürlich auch in herausfordernden Zeiten fest an der Seite unserer Kundinnen und Kunden. Unsere Verantwortung gegenüber der niedersächsischen Wirtschaft nehmen wir sehr ernst“, so Dieng weiter.
Heterogene Entwicklung bei vielen Unternehmen
Das in der Studie betrachtete Geschäftsjahr 2024 verlief bei den Unternehmen recht unterschiedlich. Der Gesamtumsatz aller 100 betrachteten Unternehmen hat sich um rund 1,5 Prozent auf 539 Mrd. Euro verringert. Die Liste der umsatzstärksten Unternehmen des Bundeslandes wird dabei - wie schon in den Vorjahren - vom VW-Konzern angeführt. Mit einem Umsatzwachstum von etwa 0,7 Prozent auf rund 324,6 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2024 führt der Volkswagen-Konzern die Umsatzliste erneut mit deutlichem Abstand an. Auf Platz zwei folgt die Continental AG, die im vergangenen Jahr allerdings einen Umsatzrückgang, von rund 4 Prozent auf 39,7 Mrd. Euro zu verzeichnen hatte. Dem Automobilzulieferer folgt der Touristikkonzern TUI, der seinen Umsatz erneut deutlich auf 23,2 Mrd. Euro gesteigert hat. Das Umsatzplus lag hier bei über 12 Prozent. Die Salzgitter AG konnte trotz eines Umsatzminus von 7 Prozent den vierten Rang verteidigen. Die Dirk Rossmann GmbH hat sich dank eines Umsatzwachstums von über 7 Prozent von Rang 8 im Vorjahr auf Rang 5 verbessert. Die EWE AG fällt mit einem Umsatzminus von 13 Prozent hingegen von Position 5 auf Rang 6 zurück.
Strukturelle Unterschiede bei regionaler Verteilung
Die regionale Verteilung zeigt, dass das Gebiet der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg auch weiterhin den Raum mit der höchsten Dichte großer Unternehmen darstellt. 60 der 100 größten Unternehmen haben hier ihren Sitz. Innerhalb der Metropolregion dominiert nach wie vor die Landeshauptstadt Hannover mit insgesamt 22 Großunternehmen. Darüber hinaus haben in den Umlandgemeinden weitere neun große Unternehmen ihren Sitz. Der Raum Osnabrück bildet den zweiten regionalen Schwerpunkt in Niedersachsen. Im Jahr 2024 sind in der Stadt Osnabrück – wie bereits im Vorjahr – neun Unternehmen in der Rangliste vertreten. Im Osnabrücker Umland kommen weitere vier Großunternehmen hinzu.
Optimistischerer Ausblick für 2025
Im Rahmen der NORD/LB-Studie hatten die gelisteten Unternehmen zudem die Möglichkeit, eine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 abzugeben. Mit Blick auf die Umsatzentwicklung sind die meisten Unternehmen deutlich optimistischer. Dr. Martina Noß, Leiterin des Bereichs Research/Volkswirtschaft der NORD/LB und Autorin der Studie, erklärte: „Die Unternehmen, die eine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr abgegeben haben, erwarten durchschnittlich einen Umsatzanstieg von rund 3 Prozent.“
„Nach einer erneuten Stagnation und trotz weiterhin schwieriger ökonomischer sowie geopolitischer Rahmenbedingungen bleibt unser Bild einer konjunkturellen Erholung im kommenden Jahr intakt“, sagte NORD/LB-Chefvolkswirt Christian Lips. Hierzu würden vor allem die fiskalpolitischen Impulse beitragen. Die Geldpolitik bremse zwar nicht mehr, deutlich niedrigere Leitzinsen seien von der EZB aber nicht zu erwarten. „Bei der Umsetzung des Fiskalprogramms sind zudem weitere Anstrengungen und flankierende Maßnahmen notwendig, um das Potenzial für eine nachhaltige Wachstumsbelebung besser auszuschöpfen. Dies würde sicher auch die Wirtschaftsstimmung verbessern – eine wichtige Voraussetzung für mehr private Investitionen und einen selbsttragenden Aufschwung“, so Lips.
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Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist sie Teil der S-Finanzgruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Firmenkunden & Verbundgeschäft, Spezialfinanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Finanzierung von Gewerbeimmobilien über die Deutsche Hypo, das Kapitalmarktgeschäft sowie Privat- und Geschäftskunden einschließlich Private Banking. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg und verfügt über Niederlassungen in Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf und München. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London und New York vertreten.