NORD/LB: Neunmonatsergebnis bei 326 Mio. Euro

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ein Ergebnis vor Steuern von 326 Mio. Euro erzielt. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 228 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte die Bank noch einen Vorsteuerverlust von minus 624 Mio. Euro verzeichnet.

  • Vollständige Integration der BLB vollzogen
  • Bürkle: „Bank ist wieder profitabel, muss sich aber auf steigende Anforderungen der Aufsicht vorbereiten“
  • Schiffsfinanzierungsportfolio soll auf 10 Mrd. Euro sinken, verstärkter Abbau des NPL-Portfolios
  • Kapitalquote (CET 1) steigt zum Jahresende voraussichtlich auf rund 12 Prozent

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ein Ergebnis vor Steuern von 326 Mio. Euro erzielt. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 228 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte die Bank noch einen Vorsteuerverlust von minus 624 Mio. Euro verzeichnet.

„Das ist ein solides Ergebnis, mit dem wir zufrieden sein können“, sagte Thomas Bürkle, Vorstandsvorsitzender der NORD/LB. „Es zeichnet sich ab, dass wir alle Ziele, die wir uns für 2017 gesetzt haben, auch erreichen werden. Wir haben die Bremer Landesbank in Rekordzeit in die NORD/LB integriert, sind beim Abbau des Schiffsfinanzierungsportfolios deutlich schneller als erwartet und konnten unsere Kapitalquoten nach oben führen. Die Bank ist wieder profitabel. Das sind die ersten Erfolge unseres Transformationsprogramms One Bank.“

Die Bremer Landesbank ist am 31. August vollständig mit der NORD/LB fusioniert, die ihr Geschäft mit norddeutschen Firmenkunden, die inländischer Windenergiefinanzierung und das Private Banking an den bisherigen Standorten der BLB in Bremen und Oldenburg konzentriert. Das Geschäftsergebnis per 30. September erfasst auch Rückstellungen im Zusammenhang mit der Fusion, die sich auf 49 Mio. Euro belaufen. Mittel- bis langfristig rechnet die NORD/LB mit erheblichen Synergieeffekten aus der Fusion.

Im Geschäftsfeld Schiffsfinanzierung, das im Konzern zukünftig ausschließlich am Standort Hannover gesteuert wird, konnte die NORD/LB ihr Portfolio bis Ende September weiter zurückführen. Es beläuft sich jetzt auf 13,3 Mrd. Euro und wird bis Jahresende voraussichtlich auf unter 13 Mrd. Euro sinken. Dabei liegt der Fokus auf einer weiteren Qualitätsverbesserung des Portfolios, die auch durch gezieltes und risikoarmes Neugeschäft erfolgt. Mittelfristig soll das Portfolio bei etwa 10 Mrd. Euro liegen, wobei der Anteil der problembehafteten Finanzierungen (NPL) deutlich reduziert werden soll. Die NORD/LB hat sich das Ziel gesetzt, das NPL-Portfolio in der Schiffsfinanzierung von heute 9,1 Mrd. Euro bis Ende 2019 auf 5 Mrd. Euro zu senken.

„Auch bei der Stärkung der Kapitalquoten kommen wir voran“, so Bürkle weiter. „Zum Jahresende wird unsere Kapitalquote voraussichtlich auf rund 12 Prozent ansteigen.“ Hierzu werde nicht nur der bisherige Jahresgewinn beitragen, sondern auch eine in Umsetzung befindliche großvolumige Verbriefungstransaktion, mit der die Bank ihre Risikoaktiva weiter reduzieren könne. „Bei den Kapitalquoten haben wir bereits viel erreicht, ihre Stärkung hat für uns aber nach wie vor höchste Priorität. Die Anforderungen der Aufsicht an die Kapitalausstattung von systemrelevanten Banken in Europa werden weiter steigen und darauf müssen wir uns vorbereiten“, sagte Bürkle.

„Wir freuen uns, dass wir in unseren Hauptgeschäftsfeldern zuletzt eine Reihe bemerkenswerter Deals abschließen konnten. Dass wir hier zu den führenden Banken Europas zählen, zeigt nicht zuletzt unsere Rolle bei der Finanzierung des größten Windparks in Europa“, sagte Bürkle. Wie vor kurzem bekanntgegeben wurde, beteiligt sich die NORD/LB in führender Rolle an der Finanzierung des 650-Megawatt-Parks Markbygden in Nord-schweden, der nach seiner Fertigstellung der größte zusammenhängende Windpark Europas sein wird.

„Ungeachtet dieser Erfolge bleiben die Rahmenbedingungen für Banken auch in der nächsten Zeit schwierig. Das Niedrigzinsumfeld, die Digitalisierung und die vielfältigen regulatorischen Neuerungen sind nur einige der Herausforderungen, mit denen wir uns auseinandersetzen“, sagte Bürkle.

Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten neun Monate 2017

In den ersten neun Monaten 2017 betrug der Zinsüberschuss der Bank 1.065 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 1.357 Mio. Euro). Verantwortlich für den Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert sind insbesondere geringere Erträge aus dem Schiffsfinanzierungsportfolio, das die Bank aus strategischen Gründen zurückführt, sowie Sondereffekte. Die Nettozuführungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft, die  weiterhin fast ausschließlich den Bereich Schiffsfinanzierung betreffen, gingen deutlich auf 683 Mio. Euro (1.651 Mio. Euro) zurück.

Der Provisionsüberschuss lag bei 89 Mio. Euro, wobei der im Vorjahreszeitraum erzielte Wert von 164 Mio. Euro durch Sondereffekte überzeichnet war. Das Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting) betrug 253 Mio. Euro (354 Mio. Euro), während das Ergebnis aus Finanzanlagen von 61 auf 133 Mio. Euro angestiegen ist. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen stieg von minus 18 Mio. Euro auf 29 Mio. Euro.
 
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf 883 Mio. Euro (835 Mio. Euro), wobei der Anstieg insbesondere durch Investitionen in die IT-Infrastruk-tur aufgrund stetig erweiterter regulatorischer Anforderungen getrieben wird. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet auch Aufwendungen in Höhe von 17 Mio. Euro für die Sicherungsreserve der Landesbanken sowie die EZB-Umlage. Das sonstige betriebliche Ergebnis war stark durch Sondereffekte aus Wertpapiergeschäften begünstigt und erhöhte sich deutlich auf 372 Mio. Euro (minus 47 Mio. Euro). Es beinhaltet Aufwendungen für die EU-Bankenabgabe in Höhe des voraussichtlichen Jahresbeitrags von 53 Mio. Euro.

In der Position Um- und Restrukturierungsaufwand sind Rückstellungen für das von Bürkle zu Jahresbeginn gestartete Transformationsprogramm One Bank berücksichtigt. Sie belaufen sich auf 49 Mio. Euro und betreffen personalwirtschaftliche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Fusion der Bremer Landesbank mit der NORD/LB.

Gemäß IFRS werden in der Gewinn- und Verlustrechnung Ertragssteuern in Höhe von 98 Mio. Euro (112 Mio. Euro) abgebildet.

Die Cost-Income-Ratio lag in den ersten neun Monaten 2017 bei 48,8 Prozent (46,1 Prozent), der Return-on-Equity betrug 7,6 Prozent (minus 10,4 Prozent).

Die Bilanzsumme belief sich per 30. September 2017 auf 165,2 Mrd. Euro (Jahresultimo 2016: 174,8 Mrd. Euro). Der Gesamtrisikobetrag wurde weiter gezielt zurückgesteuert und beläuft sich 51.776 Mio. Euro (59.896 Mio. Euro).

Die harte Kernkapitalquote (Common equity tier 1 ratio, CET 1-Quote) der NORD/LB lag am 30. September 2017 bei 11,5 Prozent. Nachdem sie zwischenzeitlich aufgrund einer anteiligen Berücksichtigung des Verlustes für das Geschäftsjahr 2016 auf 10,5 Prozent abgesunken war, liegt sie nun über dem Wert vom Jahresende 2016 (11,3 Prozent). Fully loaded, das heißt nach vollständiger Anwendung der bis 2019 umzusetzenden Basel III-Regeln, stieg die CET 1-Quote von 9,9 auf 11,2 Prozent. Die Gesamtkapitalquote (Total regulatory capital ratio) belief sich per 30. September 2017 auf 16,9 Prozent (16,3 Prozent) bzw. fully loaded auf 16,6 Prozent (15,2 Prozent).


PDF-Download:
Datenblatt Konzernabschluss Q3 2017

Den Zwischenbericht 2017 finden Sie hier:
NORD/LB Berichte


Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört mit einer Bilanzsumme von 165 Mrd. EUR zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Strukturierte Finanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Schiffs- und Flugzeugfinanzierung, das Firmenkundengeschäft, die gewerbliche Immobilienfinanzierung, das Kapitalmarktgeschäft sowie Privat-und Geschäftskunden. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg. In Bremen und Oldenburg betreibt sie unter der Marke BLB schwerpunktmäßig das Geschäft mit norddeutschen Firmenkunden, inländischer Windenergiefinanzierung und Private Banking. Die NORD/LB verfügt zudem über Niederlassungen in Düsseldorf, Hamburg, München, Schwerin und Stuttgart. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York, Singapur und Shanghai vertreten.

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