NORD/LB kehrt in die Gewinnzone zurück

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 ein Ergebnis vor Steuern von 113 Mio. Euro erzielt. Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 122 Mio. Euro.

  • Konzernergebnis verbessert sich auf 122 Mio. Euro
  • Kostendisziplin zeigt erneut Wirkung
  • Kapitalquoten auf hohem Niveau

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 ein Ergebnis vor Steuern von 113 Mio. Euro erzielt. Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 122 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das Konzernergebnis bei minus 70 Mio. Euro gelegen. Im damaligen Zeitraum hatte vor allem die hohe Risikovorsorgebildung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie belastet.

„Es ist gut, dass die Bank in die Gewinnzone zurückgefunden hat. Nachdem die wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Corona-Pandemie in vielen Branchen eingeschränkt waren, profitieren wir nun von der gesamtwirtschaftlichen Erholung, die sich positiv auf unsere Neugeschäftsentwicklung auswirkt. Die jüngsten Entwicklungen zeigen aber auch, dass die Pandemie noch immer nicht ausgestanden ist. Von daher war es richtig, dass wir gleich zu Beginn mit einer defensiven Risikopolitik auf die Pandemie reagiert haben. An dieser Vorgehensweise werden wir festhalten,“ erklärt Thomas Bürkle, Vorstandsvorsitzender der NORD/LB.

„Eines aber ist mir in diesem Zusammenhang wichtig: Die NORD/LB steht besser da, als es der bloße Blick auf manche Kennzahl zuletzt suggeriert hat. Bei unserem Konzernumbau sind wir mittlerweile sehr weit vorangekommen. Die Bank ist heute deutlich kleiner und effizienter als zu Beginn des Umbaus. Wir haben dabei bewusst in Kauf genommen, dass dies zunächst auch zu Lasten unserer Geschäftsergebnisse geht. Die Transformation ist aber die Basis dafür, dass wir künftig unsere ambitionierten Ziele erreichen werden. Ich bin mir sicher, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind“, so Bürkle weiter.

Das Transformationsprogramm der NORD/LB läuft noch bis 2024. In diesem Zeitraum wird die Bank in erheblichem Maße in neue IT-Systeme und Digitalisierungsmaßnahmen investieren. Gleichzeitig wird sich die Mitarbeiterzahl von aktuell knapp 4.400 auf rund 3.000 Personen verringern. Dieser Personalabbau findet ausschließlich auf Basis freiwilliger Maßnahmen statt. Er ist bereits vollständig kontrahiert und bilanziell verarbeitet.

Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten neun Monate 2021

Die Bilanzsumme des NORD/LB Konzerns hat sich im bisherigen Jahres-verlauf weiter planmäßig verringert. Zum 30.09.2021 lag sie bei 116,8 Mrd. Euro (Jahresende 2020: 126,5 Mrd. Euro). Die Bilanzsumme wurde damit seit Jahresbeginn um rund 8 Prozent reduziert. Die Kapitalausstattung der NORD/LB bewegt sich weiterhin auf einem hohem Niveau. Die harte Kernkapitalquote (CET 1 Capital Ratio) lag per Ende September 2021 bei 15,8 Prozent (31.12.2020: 14,5 Prozent), die Gesamtkapitalquote bei 20,5 Prozent (31.12.2020: 19,2 Prozent).

In den ersten drei Quartalen hat sich das Zinsergebnis auf 651 Mio. Euro verringert (30.09.2020: 769 Mio. Euro). Dieser Rückgang steht im Zusammenhang mit der planmäßigen Verkleinerung der Bank und dem damit verbundenen Abbau von einzelnen Kreditportfolios. Aus diesem Grund konnte die NORD/LB auch nicht an den Tendergeschäften der EZB (TLTRO III) teilnehmen und musste auf den positiven Zinseffekt verzichten, der hiermit verbunden gewesen wäre. Einzig die damalige Konzerntochter Deutsche Hypo konnte durch TLTRO III im ersten Halbjahr 2021 einen Zinsertrag in Höhe eines kleinen einstelligen Millionenbetrags generieren. Ein Teil des Rückgangs beim Zinsergebnis ist zudem auf negative Bewertungseffekte zurückzuführen.

Das Provisionsergebnis lag zum 30.09.2021 bei 32 Mio. Euro und damit deutlich über dem Vorjahreswert (minus 30 Mio. Euro). Das Ergebnis wird weiterhin belastet durch die Zahlung von Gebühren für Garantien des Landes Niedersachsen. Diese Gebühren nehmen im Zeitablauf ab. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres lagen sie insgesamt bei 68 Mio. Euro.

Mit einer Nettoauflösung von 42 Mio. Euro hat die Risikovorsorge einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet (minus 275 Mio. Euro). Hierfür waren Auflösungen bereits gebildeter Vorsorgepositionen sowie Eingänge auf abgeschriebene Forderungen verantwortlich. Um weiterhin auf etwaige und im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie stehende Ausfälle vorbereitet zu sein, wurde das vorsorglich gebildete Management Adjustment kaum verändert. Es lag zum 30.09.2021 bei 371 Mio. Euro (31.12.2020: 386 Mio. Euro). Die hohe Qualität des Kreditportfolios hat sich weiter verbessert.

Profitiert hat die Bank in den ersten drei Quartalen zudem von einem Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting) in Höhe von 164 Mio. Euro (246 Mio. Euro). Dieses positive Ergebnis ist in erster Linie auf Bewertungseffekte im Zusammenhang mit dem erfolgreichen Abbau des Schiffsportfolios zurückzuführen. Zum 30.09.2021 lag das Volumen notleidender Schiffskredite bei etwa 0,3 Mrd. Euro (31.12.2020: 0,9 Mrd. Euro). Es ist geplant, dieses Portfolio bis zum Jahresende nahezu vollständig abzubauen.

Der Verwaltungsaufwand hat sich im bisherigen Jahresverlauf weiter verringert und lag zum 30.09.2021 bei 669 Mio. Euro (684 Mio. Euro). Während die Personalaufwendungen aufgrund des anhaltenden Personalabbaus erneut rückläufig waren, bewegen sich die Sachaufwendungen auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis aus Restrukturierung und Transformation ergibt sich vorrangig aus dem laufenden Umbau der Bank. Es belief sich in den ersten drei Quartalen auf minus 62 Mio. Euro (minus 38 Mio. Euro).

Ausblick für das Gesamtjahr 2021

„Wir sind operativ gut unterwegs. Unter der Annahme, dass die positiven Entwicklungen der letzten Wochen anhalten, rechnen wir für das Gesamtjahr 2021 mit einem positiven Konzernergebnis. Gleichzeitig haben wir die Sondersituation, dass wir noch immer eine Bank im Umbruch sind – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Geschäftszahlen. Daher bleiben wir beim Blick nach vorn vorsichtig“, betont Thomas Bürkle.


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Datenblatt Konzernabschluss Q3 2021
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Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist sie Teil der S-Finanzgruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Firmenkunden, Spezialfinanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor sowie für Flugzeuge, die Finanzierung von Gewerbeimmobilien über die Deutsche Hypo, das Kapitalmarktgeschäft, das Verbundgeschäft mit den Sparkassen sowie Privat- und Geschäftskunden einschließlich Private Banking. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg und verfügt über Niederlassungen in Bremen, Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf und München. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York und Singapur vertreten.

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