Top Ten-Unternehmen in Sachsen-Anhalt wachsen

Die größten Unternehmen des Landes Sachsen-Anhalt wachsen weiter. Die Top Ten-Arbeitgeber Sachsen-Anhalts beschäftigten im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 37.870 Menschen, das entspricht mehr als 6 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.

  • NORD/LB legt Analyse zu den 100 größten Unternehmen des Landes vor

Die größten Unternehmen des Landes Sachsen-Anhalt wachsen weiter. Die Top Ten-Arbeitgeber Sachsen-Anhalts beschäftigten im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 37.870 Menschen, das entspricht mehr als 6 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.

Diese Zahlen entstammen einer Analyse der NORD/LB Landesbank für Sachsen-Anhalt. Die NORD/LB wertet jedes Jahr die Umsätze sowie die arbeitsmarktpolitische Bedeutung der größten Unternehmen im Bundesland Sachsen-Anhalt aus und fasst sie in einer Studie zusammen. Dabei werden Unternehmen berücksichtigt, die entweder ihren Hauptsitz in Sachsen-Anhalt haben bzw. die der NORD/LB Daten für ihre Aktivitäten in Sachsen-Anhalt angeben. Eine Besonderheit der Studie in diesem Jahr: In der Liste der 100 größten Unternehmen nach Beschäftigtenzahl wurden 101 Unternehmen aufgenommen. Das ist darauf zurückzuführen, dass zwei Unternehmen exakt dieselbe Anzahl von Beschäftigten meldeten und sich somit den Platz 100 teilen: Zum einen die CIECH Soda Deutschland GmbH (Chemische Industrie) sowie die erstmals gelistete Schuberth Holding GmbH (Körperschutzprodukte) mit jeweils 354 Mitarbeitern.

In der Gruppe der größten Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt hat sich an der Spitze nichts verändert: Die Deutsche Bahn gefolgt von der Deutschen Post, der Dow Gruppe und die Edeka-Märkte beschäftigen die größte Anzahl von Arbeitnehmern im Land. Darunter haben sich einige Verschiebungen ergeben, weil mit den AMEOS Kliniken auf Platz 5 und dem Universitätsklinikum Magdeburg (Platz 8) gleich zwei Neueinsteiger in den Top Ten gelistet wurden. Damit hat die Gesundheitsbranche zusammen mit dem Universitätsklinikum Halle (Position 6) den Hauptanteil der 10 größten Arbeitgeber im Land.

Den größten Zuwachs der Anzahl der Beschäftigten weist die Bauer Elektroanlagen GmbH aus Halle auf (Position 73), die ihre Mitarbeiterzahl innerhalb eines Jahres um 30 Prozent aufstockte. Damit verbunden ist der höchste Rangaufstieg der Studie von Platz 96 auf Platz 73. Dr. Hinrich Holm, Vorstandsmitglied der NORD/LB mit Sitz in Magdeburg: „Wir sehen in den Ergebnissen dieser Studie vor allem die positive Nachricht, dass die Beschäftigung im Bundesland stetig zunimmt und laut den Prognosen der Unternehmen weiter wachsen wird. Im letzten Jahr konnte die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt deutlicher reduziert werden als im Bundesdurchschnitt.“

Branchenanalyse: Dienstleistungssektor wächst überproportional

Die Analyse der 101 größten Arbeitgeber nach Branchen zeigt: Die Beschäftigtenzahl im Dienstleistungssektor wuchs überproportional (plus 48 Prozent), was vor allem auf das Gesundheitswesen mit den beiden Neueinsteigern AMEOS Kliniken und Universitätsklinikum Magdeburg zurückzuführen ist. Der Dienstleistungssektor bleibt damit der zweitgrößte Sektor im Land mit einem Anteil von 24,4 Prozent der Beschäftigten (Vorjahr: 17,7 Prozent)

Das Verarbeitende Gewerbe nimmt in Sachsen-Anhalt nach wie vor die führende Stellung unter den Wirtschaftszweigen mit 38 Prozent ein (Vorjahr 43 Prozent). Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes ist die Chemische Industrie der bedeutendste Sektor (27 Prozent der Beschäftigten), gefolgt von dem Ernährungsgewerbe (20 Prozent) und dem Maschinenbau (14 Prozent).

Die meisten Unternehmenssitze in Magdeburg und Halle

Durch die in dieser Studie neu aufgenommenen Unternehmen haben sich für 2015 leichte Veränderungen der regionalen Verteilung ergeben. Erstmals ist der Ort Schwanebeck mit der Nickel-Goeldner-Spedition GmbH vertreten, während Aken, Oschersleben und Wettin-Löbejün keine Standorte von Top 101-Unternehmen mehr sind.

Die räumliche Konzentration auf Magdeburg hat sich durch den Zugewinn von drei Notierungen verstärkt, so dass in der Landeshauptstadt nun 22 der 101 größten Unternehmen ansässig sind. Der zweitstärkste Standort Halle verzeichnet 15 Unternehmenssitze (Vorjahr: 16). Damit sind in diesen beiden Städten mehr als ein Drittel aller 101 größten Unternehmen des Landes angesiedelt. Der nächstgrößte Standort ist Leuna mit unverändert fünf Unternehmenssitzen. „Die Wirtschaftsstruktur entwickelt sich in Sachsen-Anhalt positiv. Die Zahl der Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten ist in diesem Jahr um vier auf 28 gestiegen,“ so Torsten Windels, Chefvolkswirt der NORD/LB.

Rangliste nach Umsatz – nur ein Platzwechsel in den Top Five

Zusätzlich zur Liste der mitarbeiterstärksten Unternehmen berechnet die NORD/LB die 100 größten Unternehmen des Bundeslandes nach Umsatz. Auf den ersten drei Plätzen finden sich wie im Vorjahr die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (Position 1), die Dow Gruppe Deutschland (2) sowie die EDEKA Gruppe (3). Die TOTAL Raffinerie behauptete ihren ersten Platz trotz einer Verringerung des Umsatzes um 28 Prozent. Darunter haben sich einige Verschiebungen ergeben: Die Tönnies Gruppe aus Weißenfels (Ernährungsgewerbe) ist von Platz 4 auf Platz 7 abgerutscht, während sich die Bayer Bitterfeld GmbH (Pharmazeutische Industrie) von Rang 12 auf Rang 9 verbesserte und nun erstmals in den Top Ten gelistet wird.

Der Bosch Communication Center Magdeburg GmbH (Dienstleistungen) gelang im Geschäftsjahr 2015 der signifikanteste Aufstieg in der Notierung. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz um 25 Prozent erhöhen und stieg um 15 Positionen auf Platz 79 auf. Den höchsten Neueinstieg verzeichnete die MIBRAG Mitteldeutsche Braunkohlen-GmbH aus Zeitz (Platz 22).

Die 100 umsatzstärksten Unternehmen in Sachsen-Anhalt meldeten im Jahr 2015 einen Beschäftigungszuwachs von 5 Prozent. Gleichzeitig sank der Gesamtumsatz um 6,5 Prozent auf 31,6 Mrd. Euro. Das geht vor allem auf die Umsatzrückgänge der beiden umsatzstärksten Unternehmen im Land, der TOTAL Raffinerie und der Dow Gruppe, zurück.


PDF-Download:
Die 100 größten Unternehmen in Sachsen-Anhalt 2015


Kontakt:
Torsten Windels
Leitung Research / Volkswirtschaft
Fon: +49 (0) 511 361-2008